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Mit GlobeData steht am ReCentGlobe nunmehr ein eigenes Repositorium für die Archivierung von Forschungsdaten zur Verfügung. Mit dieser neuen Infrastruktur können in den Projekten am ReCentGlobe erhobene oder gesammelte Daten und Materialien abgelegt werden. Gleichzeitig steht es aber auch Wissenschaftler:innen aus aller Welt offen und wird systematisch Daten zu den Forschungsschwerpunkten des Zentrums sammeln. Damit trägt ReCentGlobe nicht nur der Forderung Rechnung, Forschungsdaten fachnah und kompetent zu organisieren, sondern auch thematisch einschlägige Datensammlungen institutionenübergreifend zu entwickeln.

In der akademischen Welt wird seit einer Weile über den Umgang mit Forschungsdaten debattiert. Fächerübergreifend sind Forschende aufgefordert, sich mit der Frage nach dem Verbleib ihrer Daten und Materialien nach Abschluss eines Projekts oder einer Publikation auseinanderzusetzen und sie ggf. für eine Überprüfung oder Nachnutzung gemäß der sog. FAIR-Prinzipien zur Verfügung zu stellen. Hierzu hat der Sonderforschungsbereich 1199 ein Pilotprojekt aufgesetzt, um sich eingehend mit dem Thema Forschungsdatenmanagement (FDM) auseinanderzusetzen.

In diesem Kontext wurden die Voraussetzungen für eine FDM-Strategie am ReCentGlobe und die Einrichtung des Repositoriums geschaffen. In enger Zusammenarbeit mit den Forschenden aus dem SFB wie auch aus anderen Projekten des Zentrums wurden Workflows der Datenkuration entwickelt. Dazu gehören die Sicherstellung von Datenqualität und einer nachvollziehbaren Dokumentation, Metadaten, Verschlagwortung sowie rechtliche Aspekte wie Nutzungsbedingungen, spezifische Zugangsregelungen und Lizensierung.

GlobeData bietet zwischen der Veröffentlichung von Forschungsdaten und einer reinen (geschlossenen) Archivierung zu Überprüfungszwecken auch abgestufte Varianten wie die gezielte Freigabe von Daten für bestimmte Personen. Damit wird das Repositorium den besonderen Anforderungen von geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsdaten gerecht, insbesondere mit Blick auf mögliche rechtliche oder ethische Einschränkungen bei der Verfügbarmachung von Daten. Letztlich entscheiden die Forschenden, wer Zugriff auf ihre Daten erhält. Alle Datensätze erhalten einen persistenten Identifikator (DOI), auf diese Weise sind sie langfristig auffindbar und eindeutig zu identifizieren.

Wie auch die Forschung am ReCentGlobe sind auch die ersten archivierten Datensätze entsprechend vielfältig: Von Kartenvisualisierungen zugrunde liegenden quantitativen Daten über eine qualitative historische Chronologie, eine für sich stehende Visualisierung bis hin zu qualitativen Interviewdaten, die beschränktem Zugriff unterliegen.

Damit ist der Grundstein für eine umfassende Sammlung an Forschungsdaten und -materialien am ReCentGlobe gelegt. Diese sollen die in der Forschung am ReCentGlobe entwickelten Fragestellungen und Narrative wiederspiegeln und systematisieren, aber auch die Entwicklung neuer Fragestellungen fördern. Auch die Vielfalt der methodischen Zugänge zur Analyse globaler Dynamiken wird durch die heterogenen Datensätze unterstrichen und diese können neue Ansätze inspirieren. Hiervon können etwa auch Folgeprojekte profitieren, nicht zuletzt kann auf diese Weise Forschung auch sichtbarer gemacht werden.

Sollten Sie Interesse daran haben, Ihre Forschungsdaten in GlobeData zu archivieren, kontaktieren Sie gerne Eva Ommert.