Die NFDI4memory ist eines von nunmehr 27 Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Die NFDI soll die oft dezentral, projektförmig und temporär gelagerten Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschließen, dabei werden sie über einen Zeitraum von zunächst ca. 10 Jahren mit jährlich bis zu 90 Mio. Euro gefördert.
Ziel der NFDI4memory ist die Schaffung einer Dateninfrastruktur für die historisch arbeitenden Geisteswissenschaften. Federführend unter elf Mitantragstellern ist das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (Mainz) unter der Leitung von Johannes Paulmann. Förderbeginn ist März 2023.
ReCentGlobe wird zur Umsetzung verschiedener Maßnahmen in den Arbeitsbereichen „Data Connectivity”, „Data Literacy” und „Data Culture” beitragen und dabei insbesondere die Leitung eines Arbeitspaketes zu „Digital area histories” übernehmen. Hierbei werden die spezifischen technischen, rechtlichen und ethischen Dimensionen von historischer Quellenkritik und Forschungsdatenmanagement (FDM) in den Area Studies adressiert. Neben ganz praktischen Herausforderungen geht es dabei nicht zuletzt auch um einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit der europäischen Kolonialgeschichte und dem kolonialen historischen Erbe vor dem Hintergrund fortdauernder globaler Asymmetrien in Wissenschaft und Forschung.
Der Beitrag des Zentrums in der NFDI4memory wird im Digital Lab koordiniert und knüpft an die Arbeit eines FDM-Pilotprojekts im SFB 1199 sowie der Abteilung Computational Humanities am Institut für Informatik an. Mit Blick auf die Förderung einer data literacy von Forschenden sind zudem die Graduate School Global and Area Studies, aber auch das Global and European Studies Institute an der Umsetzung beteiligt.