Um die Ziele des Forschungszentrums zu erreichen, ist eine Verständigung über theoretische Grundlagen und geteilte Begrifflichkeiten, über Traditionen der Wissensproduktion und aktuelle Forschungsentwicklungen Voraussetzung. Dies wird im Theory Forum gebündelt, das dafür in erster Linie die Impulse aus den Research Areas aufnimmt, in denen zahlreiche Forschungsverbünde mit eigenen Ambitionen der Theoriebildung angesiedelt sind.

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Foto: Unsplash/Charles Deluvio

Theory Forum

Um die Ziele des Forschungszentrums zu erreichen, ist eine Verständigung über theoretische Grundlagen und geteilte Begrifflichkeiten, über Traditionen der Wissensproduktion und aktuelle Forschungsentwicklungen  Voraussetzung. Dies wird  im Theory Forum gebündelt, das dafür in erster Linie die Impulse aus den Research Areas aufnimmt, in denen zahlreiche Forschungsverbünde mit eigenen Ambitionen der Theoriebildung angesiedelt sind.

Drei Dimensionen spielen für das Theory Forum eine besondere Rolle:

  • Die Reflexion einer interdisziplinären Praxis als Gelegenheitsraum für die Entwicklung theoretischer und methodischer Werkzeuge, die über die Grenzen von einzelnen Fächern hinweg Einsatz finden können oder zur eigenen Weiterentwicklung in anderen Kontexten anregen. Hierfür greift das Theory Forum z.B. die Impulse des Leipzig Lab zur Bestimmung von Kontradisziplinarität auf.
  • Eine Archäologie des Wissens, die sich nicht damit zufriedengibt, Theorien als zeitlose Leitplanken der empirischen Forschung zu begreifen, sondern das Entstehen, Wachsen und Vergehen von Deutungsmustern und damit einhergehenden Praxen von Wissenschaft und ihrer gesellschaftlichen Einbindung beobachtet und daraus Schlussfolgerungen zum Vorteil laufender Projekte ableitet.
  • Die Systematisierung von Beiträgen aus den vielen am ReCentGlobe beteiligten Disziplinen zur Erfassung globaler Dynamiken, die als Gegenstand erkennbar zu groß für ein einzelnes Fach sind und deshalb nur multiperspektivisch und kooperativ analysiert werden können. Hierfür bietet das Theory-Forum nicht nur den Raum zum Gespräch, sondern hat auch den Anspruch regelmäßiger Synthese der erreichten Diskussionsergebnisse und verbindet sich mit der Transferstrategie des Zentrums.

Das Theorie Forum organisiert die jährlich stattfindende ReCentGlobe-Jahrestagung. Neu wurde 2021 am Theory Forum ein Projekt zur Geographie der Wissensproduktion über globale Prozesse eingerichtet, das vom BMBF bis 2025 gefördert wird. (Leitung: Prof. Matthias Middell, Mitarbeitende: Dr. Carolina Rozo, Dr. Kathleen Schlütter). Es hat sich vorgenommen, ein mapping der wichtigsten Orte und Institutionen von Area, Transregional und Global Studies weltweit vorzunehmen und greift dafür auch auf bibliometrische Verfahren zurück.

Zugleich ist dem Theory Forum die Koordination größerer und längerfristiger Publikationsprojekte zugeordnet, so der mit dem Verlag Vandenhoeck & Rupprecht (Teil von Brill Deutschland) vereinbarten 20-bändigen Reihe Handbooks of Globalization Projects, des von Palgrave Macmillan unter Vertrag genommenen Handbook of Global History oder der vom Internationalen Rat für Humanwissenschaften und Philosophie (CIPSH) beauftragten Global History of Humankind, die die seit den 1950er Jahren erscheinende UNESCO History of Mankind fortsetzen soll. Das Theory Forum realisiert die zu diesen Werken hinführenden Autor:innen-Workshops und dokumentierte Überlegungen, die sich aus den Erfordernissen von Gesamtdarstellungen für die empirische Forschung ergeben und insofern auch wichtige Beiträge zur Theoriebildung darstellen.