Als eines von drei Labs des ReCentGlobe trägt das Cooperation Lab der immens gewachsenen Bedeutung der internationalen Wissenschaftskooperation an Hochschulen Rechnung. Im Sinne der Gesamtstrategie der Universität Leipzig zur transregionalen Wissenschaftskooperation übernimmt das Lab dabei eine Pionierrolle für die Geistes- und Sozialwissenschaften.
Im Cooperation Lab treffen sehr unterschiedliche Formate – und damit die daran geknüpften Herausforderungen – der Zusammenarbeit in Forschung und Lehre zusammen: transregionale und transnationalen Forschungsprojekte in sehr unterschiedlichen geographischen Konstellationen, regionale Partnerschaften mit universitären und außeruniversitären Partnern innerhalb Deutschlands als auch Kooperationen in vielfältigen Formaten mit über 100 Partnereinrichtungen weltweit. Hinzu tritt die Zusammenarbeit im Rahmen der strukturierten Doktorandenausbildung, aus denen besondere Herausforderungen von Cotutelle de thése-Verfahren mit ausländischen Partnern erwachsen können, und schließlich sind auch innovative Formen der Interaktion bei der Feld-, Objekt- und Archivforschung in den Blick zu nehmen.
Im Jahr 2021 formierte sich das Lab unter der Sprecherschaft von Ulf Engel und Steffi Marung. Auf der konstituierenden Sitzung im April kamen nicht nur Vertreter:innen der vier Forschungsbereiche des ReCentGlobe sowie der beteiligten Fakultäten, der Graduiertenschule Global and Area Studies, der Stabstelle Internationales, der Koordination großer Forschungsverbünde im ReCentGlobe wie SFB 1199 und Kollegforschergruppe „Multiple Secularities“ zusammen. Es beteiligten sich auch zahlreiche Vertreter:innen der Partnerinstitutionen an dem produktiven Austausch über die konkrete Ausgestaltung der strategischen und inhaltlichen Rolle des Lab auch als Beratungs- und Unterstützungsinstrument bei zukünftigen und laufenden Antragstellungen, gegenüber nationalen und internationalen Forschungsförderern, aber auch gegenüber der Universitätsleitung und politischen Akteuren – darunter das Max Planck Institut für ethnologische Forschung Halle, das Leibniz Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa, das Leibniz Institut für Länderkunde und der Leibniz WissenschaftsCampus „Eastern Europe – Global Area“ als auch den mitteldeutschen Forum for the Study of the Global Condition“.
Das Lab erarbeitet zunächst eine Ist- und Potenzialanalyse zu den transregionalen Kooperationsaktivitäten seiner Mitglieder, um auf diese Weise besondere Herausforderungen und Notwendigkeiten zu identifizieren, und dies auch mit den Prozessen in den Fakultäten abzustimmen. In dieser für die Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland einzigartigen Infrastruktur für transnationale Forschungsprojekte werden Erfahrungen ebenso wie Anstrengungen in der Vielzahl bereits laufender als auch avisierter Projekte gebündelt. Die Diskussionen im Lab zielte dabei auch auf die Frage, welcher Voraussetzungen es für eine gelingende regionale und internationale Kooperation in der Wissenschaft bedarf, wie sich die Qualität solcher Kooperation bestimmen als auch fördern lässt. In diesem Austausch sind bereits eine Reihe von Themen identifiziert worden, zu denen die Mitglieder des Labs sich weiter austauschen und abstimmen wollen, insbesondere:
- Der Faktor Zeit als Problem und Ressource: Einerseits werden für die Anbahnung von wissenschaftlichen Kooperationen zeitliche und andere Freiräume benötigt, die im universitären Alltag nicht immer eingeräumt werden können. Mithin ist Zeit (und nicht nur Geld) eine wichtige Ressource. Zum anderen ergeben sich aus der Spannung zwischen den zeitlichen Rhythmen in der projektförmigen Förderung wissenschaftlicher Kooperationen und der Langfristigkeit sowie Nachhaltigkeit solcher Beziehungen besondere Herausforderungen. Hier könnte das Lab unterstützen, um die kurzfristigen Rhythmen konkreter Projektförderungen durch auf Dauer gestellte institutionelle Zusammenarbeit abzufedern, und Unterbrechungen in der finanziellen Förderung inhaltlich kompensieren zu helfen.
- Die Dialektik von Nachwuchsförderung (Doktorand:innen und PostDocs) und strategischer Unterstützung wissenschaftlicher Kooperationen: Während der Aufbau von wissenschaftlichen Netzwerken als Teil der Ausbildung von Nachwuchswissenschaftler:innen konzipiert werden sollte, sind Nachwuchswissenschaftler:innen nicht nur deren Objekte, sondern auch Subjekte: als Impulsgeber:innen, Generator:innen und Mediator:innen von Kooperationsbeziehungen – Potentiale, die sich fördern und nutzen lassen.
- Die Sichtbarkeit von Kooperationsbeziehungen: Durch die Bündelung der Anstrengungen in der Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation in die universitären und außeruniversitäre Landschaft sind hier positive Effekte zu erwarten. Die gilt auch für die Herausforderungen des Forschungsdatenmanagement in regionalen und internationalen Kooperationen.
Das Lab soll mittelfristig drei wichtige Funktionen übernehmen:
- Kommunikation: Austausch von Informationen und Erfahrungen über laufende und geplante wissenschaftliche Kooperationen zwischen den Mitgliedern des ReCentGlobe und den Kolleg:innen im operativen Bereich an der Universität Leipzig, u.a. Zirkulation von Informationen über Ausschreibungen oder neue Kooperationsformate, systematische Speicherung und Vermittlung von best practices und lessons learnt.
- Vernetzung: Unterstützung bei der Anbahnung und Umsetzung von Kooperationsvorhaben, indem potentielle Partner an der Universität Leipzig und in der Region identifiziert werden.
- Qualitätsmanagement: Erarbeitung eines Leitfadens für erfolgreiche wissenschaftliche Kooperationen; Beratung und Unterstützung für geplante Kooperationsprojekte hinsichtlich der strategischen und inhaltlichen Einbettung an der Universität Leipzig.
Regionalnetzwerk
- Forum for the Study of the Global Condition
- Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa, Leipzig
- Leibniz-Institut für Länderkunde, Leipzig
- Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur, Simon Dubnow, Leipzig
- Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, Halle
- Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Universität Erfurt
- Leibniz-WissenschaftsCampus (EEGA)
- Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie, Leipzig
- Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa, Leipzig
- Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur, Simon Dubnow, Leipzig
- Leibniz-Institut für Länderkunde, Leipzig
- Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, Halle
- Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien, Halle
- Institut für Geografie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU)
(Inter)nationale Netzwerke
Internationale Kooperationspartner
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