Datum/Uhrzeit: bis Uhr
Ort: Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli, Augustusplatz 10, 04109, Leipzig
Veranstaltungsreihe: Globe Festival 2024: Prekäre Freiheit

Unsere Diskussion befasst sich mit dem weltweiten Einfluss von Rechtspopulismus, Autoritarismus und rassistischen Diskursen auf die akademische Freiheit. Wir untersuchen, wie Krieg und soziale Spannungen die Anfeindungen gegenüber kritischer Forschung verstärken, während Forschende mit Repressionen, Exil und prekären Arbeitsbedingungen konfrontiert sind. Das Gespräch wird sich auch mit der Frage befassen, wie Forschende sich in diesen schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen können.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Mit:

  • Hanna Al-Taher, wiss. Mitarbeiterin, Institut für Politikwissenschaften, TU Dresden
  • Bengi Aslan, Projektmanagerin, Off-University. Organisation für den Frieden e.V.
  • Tuba İnal-Çekiç, Assoc. Professor am Institut für vergleichende Demokratieforschung und die politischen Systeme Osteuropas, Humboldt-Universität Berlin
  • Markus Dreßler, Professor für Moderne Türkeiforschung, Religionswissenschaftliches Institut, Universität Leipzig
  • Ülker Sözen, wiss. Mitarbeiterin, Religionswissenschaftliches Institut, Universität Leipzig

Moderation: Andrea Behrends, Professorin für Sozial- und Kulturanthropologie, Institut für Ethnologie, Universität Leipzig

Autoritäre Politik befindet sich gegenwärtig überall auf der Welt auf dem Vormarsch, begleitet von Rechtspopulismus sowie rassistischen und sexistischen Diskursen. Die Wissenschaftsfreiheit, insbesondere in den Geistes- und Sozialwissenschaften, ist davon besonders stark betroffen. Der Krieg in Gaza hat die rassistischen Strukturen und kolonialen Gefühle im Globalen Norden noch deutlicher zutage treten lassen, insbesondere in Deutschland, das soziale und politische Herausforderungen zu bewältigen versucht, die zumeist mit Migration assoziiert werden. Diese Entwicklung hat beunruhigende Auswirkungen auf die Wissenschaft, die sich in der zunehmenden Überwachung und der Einschränkung der akademischen Freiheiten äußern. Die politische Verwundbarkeit von Akademiker:innen wird durch ihre berufliche Prekarität noch verstärkt. Die Mehrheit des akademischen Personals in Deutschland hat keinen sicheren Arbeitsplatz, und ihr Lebensunterhalt hängt von befristeten Verträgen und Stipendien ab, was für Wissenschaftler:innen, die rassifiziert werden, sich in prekären Arbeitslagen befinden und/oder einen Migrationshintergrund haben, eine noch akutere Notlage darstellt.

Unser Panel soll aufzeigen, wie die akademischen Freiheiten weltweit bedroht sind und welche Konsequenzen dies hat. Darüber hinaus möchten wir erörtern, was getan werden kann, um die Situation zu verbessern, und wie Forscher sich gegenseitig unterstützen können. Wir wollen diese Fragen am Beispiel von Peace Academics„ in der Türkei, Off University“ in Deutschland und der aktuellen Situation der deutschen Wissenschaft erörtern.

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  • Veranstaltet in Kooperation mit dem Religionswissenschaftlichen Institut der Universität Leipzig und dem Institut für Ethnologie der Universität Leipzig