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PD Dr. Ruth Nattermann

Wiss. Mitarbeiterin

Leipzig Research Centre Global Dynamics (ReCentGlobe)
Strohsackpassage
Nikolaistraße 10
04109 Leipzig

Kurzprofil

Ruth Nattermann ist seit April 2024 Principal Investigator des DFG-geförderten Projekts „Transnationaler Humanitarismus und Flüchtlingspolitik im Zeitalter der Weltkriege. Eine Beziehungsgeschichte politischer Akteure und humanitärer Aktivist:innen“ am Research Centre Global Dynamics (ReCentGlobe) der Universität Leipzig. Von April bis September 2021 vertrat sie die Professur für Moderne Geschichte und Geschlechtergeschichte an der Universität Bielefeld. Seit dem Wintersemester 2019/20 ist sie Privatdozentin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der LMU München.

Ruth Nattermann's Habilitation (LMU München, 2018) wurde von der DFG und der Max-Weber-Stiftung am DHI Rom und der LMU München gefördert. Ihre Habilitationsschrift "Jüdinnen in der frühen italienischen Frauenbewegung 1861-1945" (De Gruyter, 2020) wurde mit dem Preis „Geisteswissenschaften International“ ausgezeichnet und erschien 2022 in englischer Übersetzung bei Springer International - Palgrave Macmillan.


Ruth Nattermanns Forschung und Publikationen konzentrieren sich auf die deutsche, italienische, europäische und europäisch-jüdische Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts in ihren transnationalen und globalen Zusammenhängen, mit besonderem Interesse für die Geschlechtergeschichte, die vergleichende Faschismusforschung und den italienischen Faschismus, die italienisch-jüdische und deutsch-jüdische Geschichte.


Ihr aktuelles, DFG-gefördertes Forschungsprojekt "Transnationaler Humanitarismus und Flüchtlingspolitik im Zeitalter der Weltkriege" richtet den Fokus auf Protagonist:innen humanitärer Hilfe und Flüchtlingspolitik seit dem Ende des Ersten Weltkriegs bis in die Frühzeit des Kalten Krieges. Der thematisch-geografische Schwerpunkt liegt auf Italien, Südeuropa und dem Mittelmeerraum als bedeutender Transitsphäre für jüdische Migration nach Palästina sowie als Entstehungsort faschistischer Regime und kolonialer Herrschaftsformen in Nordafrika. Ein weiterer Akzent liegt auf der Rolle der katholischen Kirche, des Vatikans und internationaler katholischer Kreise in humanitären Organisationen und Initiativen.


Der quellenkritische Zugang akzentuiert das Potential einer akteurszentrierten Perspektive und geschlechtergeschichtlicher Fragestellungen. Das Projekt versteht sich als Beitrag zur transnationalen und globalen Geschichte, zur neuen Geschichte des Humanitarismus und zur Migrationsgeschichte. Die erzielten Ergebnisse werden in Form einer Monografie veröffentlicht.