In Kooperation mit ARTE werden regelmäßig neue Dokumentarfilme gezeigt und mit hochkarätigen Gästen diskutiert.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes:

Vergangene GlobeFilm Veranstaltungen

GLOBE23 studium universale "Leben im Umbuch" – ARTE Filmgespräch "Against the clock"

Doomsday Clock - Wie viel Zeit bleibt der Welt?

Doomsday Clock - Wie viel Zeit bleibt der Welt?

Gespräch zur Filmpremiere „Doomsday Clock – Wie viel Zeit bleibt der Welt?“ im Rahmen des Globe23 Wissenschaftsfestivals und des Studium Universale der Universität Leipzig.

Mit:

Regisseur Dirk van den Berg

Sozialpsychologin Karen Hamann

Moderation: Dayala Lang

Wo stehen die Zeiger der Weltuntergangsuhr? In diesem Film erzählen Wissenschaftler:innen von ihren Methoden, Krisen vorherzusagen.

DOOMSDAY CLOCK - WIEVIEL ZEIT BLEIBT DER WELT? fokussiert auf die dringendsten und allesamt mensch-gemachten Gefahren für die Menschheit - Atomwaffen, Klimawandel, Digitale Desinformation und Demokratieverlust. Sie stehen im Fokus des „Bulletin of the Atomic Scientists“, einem 1945 von Albert Einstein, Robert Oppenheimer und vielen weiteren Wissenschaftlern gegründeten internationalen Netzwerk, das die sogenannte “Doomsday Clock” erfunden hat, eine Weltuntergangs-Uhr, die jedes Jahr anzeigt, wie nah die Welt an der symbolischen “Mitternacht” ist - und dem Film seinen Titel gibt. Entlang dieser Geschichte erzählen die Regisseure DIRK VAN DEN BERG und PASCAL VERROUST, woher unsere Probleme kommen, wie wir sie bewältigen könnten und warum das noch immer so schwierig ist.

Eine neue Welt – Widerstand im ARTE-Filmgespräch

Eine Neue Welt - Widerstand

Eine Neue Welt - Widerstand

Im Anschluss an die Filmpremiere beim GLOBE22 Festival in Kooperation mit ARTE und dem Centre Marc Bloch, sprach Festivalmoderatorin Dayala Lang mit dem Regisseur Thierry Robert.

In "Eine neue Welt - Widerstand" trifft Schriftsteller, Regisseur und Aktivist Cyril Dion sich mit David Wallace Wells vom New Yorker Magazin, der beschreibt, wie ernst die Lage ist: Artensterben, wirtschaftliche Disparitäten, Wanderungsbewegungen und die Erderwärmung - unumkehrbare Phänomene sind im Gange. Wie konnte es so weit kommen? David Holgrem, Erfinder der Permakultur, fordert einen Wandel im Wirtschaftssystem. Im Gespräch mit finnischen Experten bestätigt sich: Der Kapitalismus verhindert deutlich einen Wandel. Weitere Gespräche führt Cyril mit Aktivisten im Hambacher Forst und Aktivisten der NGO Sea Shepherd, die sich proaktiv für die Umwelt einsetzen. Der ARTE-Film “Eine neue Welt - Widerstand” (französisch “Un monde nouveau - kiss kiss bank bank”) ruft dazu auf, sich dem Unausweichlichen zu stellen und zeigt deutlich, dass politische Entscheidungen schicksalsverändernd sein können.

“Eine neue Welt - Widerstand” ist der erste Teil einer dreiteiligen Dokumentarfilmreihe, die einen dreistufigen Plan zur Bekämpfung des Klimawandels vorschlägt: Widerstand, Anpassung, Regeneration. Cyril Dion reist durch die Welt in mehr als fünfzehn Länder und nimmt uns mit auf eine Reise zu den Akteuren, die eine Region, ein Land oder eine Tätigkeit revolutioniert haben. Diese Frauen und Männer haben die Erde und die Ozeane regeneriert, die Schulen von morgen oder die Demokratie der Zukunft geschaffen. Sie setzen sich täglich dafür ein, unserem Planeten einen zweiten Atemzug zu schenken. In dieser Langstreckenreise durch die fünf Kontinente schlägt Cyril Dion uns eine neue Erzählung vor, die Erzählung einer gerechteren Zivilisation, die wieder Hoffnung gibt: Eine neue Welt. Im Anschluss an die Filmpremiere beim GLOBE22 Festival in Kooperation mit ARTE und dem Centre Marc Bloch, sprach Festivalmoderatorin Dayala Lang mit dem Regisseur Thierry Robert.

Die Filmreihe ist bis März 2026 auf arte.tv verfügbar.

Die Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit & die Rolle der Medien – 30 Jahre ARTE

Die Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit & die Rolle der Medien

30 Jahre ARTE: Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit & die Rolle der Medien

Am 30. Mai 1992 um Punkt 19 Uhr ging erstmals der deutsch-französische Kulturkanal ARTE auf Sendung – und mit ihm ein einzigartiges grenzüberschreitendes Medienprojekt in Europa. Der Sender war Ausdruck des politischen Willens in Deutschland und Frankreich, den kulturellen und gesellschaftlichen Austausch zwischen beiden Ländern dauerhaft zu stärken. Mittlerweile ist er Teil eines komplexen, kaum noch zu überschauenden Geflechts von Medien auf dem europäischen Kontinent. Doch stellt sich heute angesichts von wiedererstarkendem Nationalismus, Euroskepsis und Brexit mehr denn je die Frage, inwieweit ARTE und andere Medienplattformen der Schaffung einer europäischen Öffentlichkeit überhaupt dienlich sind. Hat sich das Verständnis und der Austausch zwischen den Ländern wirklich verbessert und wurde die Zivilgesellschaft tatsächlich gestärkt?

Der 30. Geburtstag von ARTE ist eine Gelegenheit, über diese Frage rückblickend, aber auch perspektivisch nachzudenken. ARTE organisierte daher gemeinsam mit dem Research Centre Global Dynamics der Universität Leipzig eine Gesprächsrunde, die sich kritisch mit der Rolle der Medien bei der Schaffung und Ausgestaltung einer europäischen Öffentlichkeit auseinandersetzte.

Mit dabei waren:

Wolfgang Bergmann (Geschäftsführer, ARTE Deutschland)

Prof. Dr. Astrid Lorenz (Professorin für das Politische System Deutschlands und Politik in Europa, Universität Leipzig)

Christian Mihr (Geschäftsführer, Reporter ohne Grenzen)

Die Moderation übernahm Marion Sippel (Referentin Presse, ARTE Deutschland).

ARTE-Filmgespräch: Wie wird Wissen zur Erkenntnis?

Projekt Aufklärung Filmgespräch

Projekt Aufklärung - Wie wird Wissen zu Erkenntnis?

Wissenschaft und Vernunft, Demokratie und Menschenrechte: Vor drei Jahrhunderten begann die Epoche der Aufklärung. Doch wie steht es in der Gegenwart um ihren universalistischen Anspruch? Die neue vierteilige ARTE-Dokuserie "Projekt Aufklärung" begibt sich auf eine Reise um den Globus auf der Suche nach dem aufklärerischen Vermächtnis. Die zweite Episode, "Wie wird Wissen zu Erkenntnis?", startet bei Denis Diderots revolutionärer „Encyclopédie“ und der Neuorganisation des Wissens im 18. Jahrhundert und Fragen mit denen er sich einst auseinandersetze, die nun die norwegische KI-Expertin Anita Schjøll Brede umtreiben: In Ghana, Tel Aviv, London und Oslo begegnet sie Menschen, die sich fragen, wie Wissen für freie und mündige Menschen organisiert werden sollte, wie man im Zeitalter von Fake News zwischen wahrer und falscher Information unterscheiden kann oder wie wir zu echter Erkenntnis kommen.

In Kooperation mit ARTE hat das ReCentGlobe einige wissensgeschichtliche und gegenwartsrelevante Aspekte der Dokumentation in einer Podiumsdiskussion mit Forschenden vertieft.

Mit dabei sind:

Prof. Dr. Elisabeth Décultot, Germanistin, Kunsthistorikerin, Literaturwissenschaftlerin – Inhaberin einer Alexander von Humboldt-Professur an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und seit September 2020 Geschäftsführende Direktorin des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der europäischen Aufklärung.

Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider, ehem. Direktor, Universitätsbibliothek Leipzig und Professor für Philosophie, Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig – einer der weltweit führenden Forscher zur Enzyklopädistik, Wissensgeschichte und Philosophie des Wissens

PD Dr. Eric Raidl, Research Fellow im Exzellenzcluster „Maschinelles Lernen“ an der Universität Tübingen, er untersucht die Erkenntnistheorie und Logik von maschinellem Lernen in der Wissenschaft und erforscht dabei, welche Veränderungen das in Computern dargestellte Wissen (oder der Glaube) z.B. im Lichte neuer Erkenntnisse erfährt.

Moderation:

Meike Rosenplänter, Journalistin bei Deutschlandfunk Nova

Einführung: Roman Krawielicki, Leiter Abteilung für Wissenschaftskommunikation am Leipzig Research Centre Global Dynamics

"En Guerre(s) pour l’Algérie" GLOBEPanel avec K. Dirèche, A. Mohand-Amer, R. Lewandowski et Y. Najm

Der Algerienkrieg - En Guerre(s) pour l'Algérie

Der Algerienkrieg - En Guerre(s) pour l'Algérie

Der Algerienkrieg. Diskussionsrunde mit Karima Dirèche, Amar Mohand-Amer und Rafael Lewandowski, Moderation Yasmine Najm, über das Ende des Algerienkriegs 60 Jahre nach dem Abkommen von Évian. In Zusammenarbeit mit ARTE.de, dem Merian Centre for Advanced Studies in Maghreb (MECAM) und CrossArea e.V., dem Frankreichzentrum an der Universität Leipzig (FZL) und dem ReCentGlobe.

Am 19. März 1962 trafen sich die beiden Konfliktparteien des Algerienkriegs in Évian-les-Bains, um die Beilegung der jahrelangen, gewaltsamen Auseinandersetzungen vertraglich festzuhalten. Damit wurde vor 60 Jahren ein blutiges Kapitel französischer Kolonialgeschiche beendet und Algeriens Weg in die Unabhängigkeit freigemacht. Die Erinnerung und das Gedenken an diese Ereignisse sind im frankophonen Mittelmeerraum Teil einer kontroversen öffentlichen Debatte, die bislang im übrigen Europa jedoch kaum wahrgenommen wird.

Das Frankreichzentrum der Universität Leipzig nimmt dies zum Anlass für ein Podiumsgespräch, das auch vor dem Hintergrund einer neuen sechsteiligen ARTE-Dokumentation zum Algerienkrieg stattfindet. In Kooperation mit dem Research Centre Global Dynamics, dem Fachverband CrossArea, dem Merian Centre for Advanced Studies in the Maghreb (MECAM) sowie dem Fernsehsender ARTE, diskutiert ein hochkarätig besetztes Panel über verschiedene erinnerungspolitische und kolonialgeschichtliche Aspekte des Algerienkriegs.

Dabei sind: Prof. Karima Dirèche (Wissenschaftlerin am Institut de recherche et d'Etudes sur le Monde Arabe et Musulman (IREMAM) in Aix-en-Provence.) Rafael Lewandowski (Regisseur und Co-Autor der ARTE-Dokumentation „Der Algerienkrieg“/“En guerre(s) pour l’Algérie“) Dr. Amar Mohand-Amer (Wissenschaftler am l’Institut d’Etudes Avancées de Nantes) Moderation: Yasmine Najm (SFB 1199, Universität Leipzig). In französischer Sprache mit deutschen Untertiteln.

"Jud Süß 2.0 – Vom NS- zum Online-Antisemitismus" im GLOBEFilmgespräch

Jud Süß 2.0 - Vom NS- zum Online-Antisemitismus

Jud Süß 2.0 - Vom NS- zum Online-Antisemitismus

Als Begleiterscheinung der Pandemie beobachten internationale Recherche- und Monitoring-Stellen, wie überkommene antijüdische Feindbilder und Verschwörungsmythen im digitalen Raum florieren. Millionenfach werden antisemitische Bilder und Inhalte gepostet und geteilt, erreichen so völlig neue Zielgruppen und wirken bis tief in den Mainstream hinein.

Der Film »Jud Süß 2.0« (ARTE/rbb 2021) des Filmemachers Felix Moeller dokumentiert die visuellen Wurzeln dieser neuen Formen des Antisemitismus und wirft den Blick zurück auf die Bildpropaganda des Nationalsozialismus. Er zeigt, wie die Narrative von NS-Filmen bis heute wirken und verweist auf frappierende Kontinuitäten in der historischen und aktuellen Bildsprache.

Im Anschluss an die Filmpremiere diskutierte ein wissenschaftliches Panel verschiedene Facetten des Films gemeinsam mit seinem Regisseur.

Mit dabei:

Oliver Decker, Professor für Sozialpsychologie und Direktor des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts für Demokratieforschung in Sachsen

Yael Kupferberg, promovierte Literaturwissenschaftlerin und Projektleiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung/ Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Standort Berlin

Felix Moeller, promovierter Historiker sowie Autor, Regisseur und Produzent von „Jud Süß 2.0 – vom NS- zum Online-Antisemitismus“ sowie zahlreicher weiterer Dokumentarfilme

Julia Schuler, Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Standort Leipzig

Es moderiert Angelika Königseder, promovierte Historikerin und Forschungs- und Projektkoordinatorin des Arthur Langerman Archivs für die Erforschung des visuellen Antisemitismus.

"Die alte Neue Rechte" im GLOBEFilmgespräch

Die alte Neue Rechte

Die alte Neue Rechte

ReCentGlobe und EFBI präsentierten am Montag, den 4.10.2021 gemeinsam die Online-Premiere der neuen ARTE-Doku „Die alte neue Rechte“. Im Anschluss fand ein vertiefendes Gespräch mit dem Regisseur Falko Korth, dem Historiker Volker Weiß sowie den Soziolog:innen Johannes Kiess und Sophie Bose (EFBI) statt, in dem es um die Bedeutung der Neuen Rechten in Deutschland, Frankreich und Europa ging.

Mit:

Sophie Bose (Else-Frenkel-Brunswik-Institut, Leipzig), Politik-, Kulturwissenschaftlerin und Soziologin

Volker Weiß, Historiker und Publizist, forscht zu Geschichte und Gegenwart der extrem Rechten in Deutschland

Johannes Kiess (Else-Frenkel-Brunswik-Institut, Leipzig), Politikwissenschafter und Soziologe

Falko Korth, Autor und Regisseur

Woher kommen die Ideen der sogenannten Neuen Rechten? Auf wen berufen sich ihre Akteure? Was sind ihre Thesen? Die Dokumentation von Autor und Regisseur Falko Korth zeichnet die Kontinuität völkisch-nationalistischer Denktraditionen in Deutschland und Frankreich nach und zeigt, dass die heutigen „neuen“ Rechten nicht aus dem Nichts heraus entstanden sind. Wichtiger Bezugspunkt sind die Schriften Armin Mohlers, der in den Nachkriegsjahren der Bundesrepublik mit seinem Werk zur „Konservativen Revolution“ zum meinungsstarken Vertreter rechtskonservativer Kreise aufstieg. Der radikale Ernst Jünger und mit ihm Männer wie der Jurist Carl Schmitt und der Philosoph Oswald Spengler sind heute dank Mohler Säulenheilige der Neuen Rechten. Armin Mohlers Ideen beeinflussen auch die französischen Nouvelle Droite um Alain de Benoist. Er gründet 1968 mit Gleichgesinnten GRECE, eine neofaschistische Denkfabrik. Das Ziel: die „Kulturrevolution von rechts“. Die Neuen Rechten geben sich modern und intellektuell, doch hinter der Fassade steckt altbekannter Rassismus.

"Slahi und seine Folterer" im GLOBEFilmgespräch

Slahi und seine Folterer

Slahi und seine Folterer

Mohamedou Slahi war 14 Jahre lang in dem US-amerikanischen Gefangenenlager Guantanamo Bay interniert. Von 2002 bis 2004 wurde er dort gefoltert. 2016, nach Slahis Entlassung, beginnt der investigative Journalist John Goetz, nach Slahis Folterern zu suchen. Sein neuer Film, der nun auf ARTE zu sehen ist, erzählt von dieser Suche.

Im Filmgespräch begegnen sich Forschende und Filmschaffende auf Augenhöhe: Nicht nur spricht der Macher des Films, John Goetz, über spannende Hintergründe seiner Recherche und Begegnungen mit den Protagonist:innen. Er reflektiert zudem – gut 20 Jahre nach den Anschlägen des 11. September – gemeinsam mit einem Politikwissenschaftler, einer Psychologin und einem Soziologen den hohen Preis des "Kampfes gegen den Terror", das Kalkül hinter dem Gefangenenlager in Guantanamo Bay, die Traumata von Folteropfern und Folterern sowie die Bedeutung von Völkerrecht und Menschenrechten für "den Westen".

Am digitalen Filmgespräch nahmen teil:

Michael Dreyer (Universität Jena), Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte

John Goetz, (NDR/SZ) investigativer Journalist & Autor im Hauptstadtstudio der ARD

Brigitte Lueger-Schuster (Universität Wien), Professorin für Psychotraumatologie

Moderation: Gert Pickel (Universität Leipzig), Professor für Religions- und Kirchensoziologie.

Zur 12-teiligen Doku-Serie in der ARD-Audiothek

"Im Fadenkreuz der Machthaber. Angriff auf die Zivilgesellschaft" im GLOBEFilmgespräch

Im Fadenkreuz der Machthaber

Im Fadenkreuz der Machthaber - Angriff auf die Zivilgesellschaft

Eine Welle des Autoritarismus rollt derzeit von Osten nach Westen und attackiert die Zivilgesellschaft und damit eine grundlegende Säule der Demokratie. NGOs werden von den Regierungen als Einfallstor für eine unerwünschte Einflussnahme äußerer Mächte dargestellt. Betroffen sind Länder auf allen Kontinenten, unabhängig von ihrem Regierungstyp. „Im Fadenkreuz der Machthaber – Angriff auf die Zivilgesellschaft“ dokumentiert dieses globale Phänomen beispielhaft an Indien, Russland und Polen und zeigt, welchen Repressionen die Zivilgesellschaft ausgesetzt ist und welche Auswirkungen dies für die Zukunft der demokratischen Idee bedeutet. Wo Populisten und Autokraten regieren, geraten bürgerliche Freiheiten unter Druck. Aktivisten werden aber längst nicht nur angegriffen oder verhaftet, Gesetze sorgen dafür, dass sie kriminalisiert werden und ihnen die Finanzmittel entzogen werden. Nichtregierungsorganisationen und andere zivilgesellschaftliche Akteure, die Demokratie und Menschenrechte einfordern und gegen soziale Missstände und Umweltzerstörung aktiv sind, werden immer öfter zur Zielscheibe von Diffamierungskampagnen, Repression und Kriminalisierung durch Regierungen.

Ein Film von ARTE, SWR und Docdays Productions. Regisseur: Sebastian Weis. Produzentin: Antje Boehmert.

Am Filmgespräch nahmen teil:

Ireneusz Pawel Karolewski (Leipzig), Professor für politische Theorie und Demokratieforschung

Alexander Libman (Berlin), Professor für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Osteuropa und Russland

Antje Boehmert (Berlin), Produzentin und Autorin

Moderation: Axel Körner (Leipzig), Professor für neuere Kultur- und Ideengeschichte

"How to steal a Country" im GLOBEFilmgespräch

How to steal a country

How to steal a country

Als eine Gruppe investigativer Journalist:innen weitreichende Korruption unter Beteiligung des damaligen südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma entdeckt, wird eine feindselige Desinformationskampagne gegen sie geführt. Dann fällt ihnen Anfang 2017 eine tickende Zeitbombe in die Hände: ein riesiges Datenleck, genannt „Gupta Leaks“, die die korrupten Verflechtungen und den Modus Operandi hinter der Eroberung des südafrikanischen Staates durch Privatpersonen mit Hilfe regierender Politiker entlarven. Vor einer gerichtlichen Untersuchungskommission wird auch Zuma als Zeuge vorgeladen. Seine Verteidigung: das seien alles Lügen und Fake News.

Der Dokumentarfilm „How to steal a country“ (2019) des südafrikanischen Regisseurs Rehad Desai erzählt die Geschichte der Aufdeckung einer der größten Polit-Skandale in post-Apartheid Südafrika, der weitreichende Folgen für eine ohnehin bereits wirtschaftlich gebeutelte und gespaltene Gesellschaft hat. Wie konnte es ausgerechnet in Südafrika soweit kommen, in einem Land, dessen Demokratie gegen das Apartheidregime so hart erkämpft wurde?

Gemeinsam mit dem Regisseur Rehad Desai und Prof. Dr. Ulf Engel, Professor für Politik in Afrika an der Universität Leipzig, gingen wir dieser und weiteren Fragen im anschließenden Gespräch nach. Was für Auswirkungen haben Korruption und populistische Kampagnen auf die junge Demokratie und was ist die Rolle der Regierungspartei und ehemaligen Befreiungsbewegung ANC? Was haben Desinformationskampagnen in Südafrika in Zeiten von Twitter und globaler Vernetzung mit „uns“ in Europa zu tun? Wie nähert man sich dem Thema gesellschaftlicher Zusammenhalt aus unterschiedlichen Perspektiven an und (wie) können politischer Aktivismus, investigativer Journalismus und Wissenschaft zusammenkommen? Die Veranstaltung wurde eingerahmt durch eine thematische Einführung in das Forschungsprojekt „Political populism in Southern Africa“ am FGZ Leipzig.