Ab den 1960er Jahren gerieten die Begriffe „Nord" und „Süd" zu einfluss-reichen Chiffren für das Sprechen über globale Beziehungen, Abhängigkeiten und nicht zuletzt Ungleichheiten. Der Sammelband fragt nach den Wurzeln dieser Semantik, nach den Akteuren und Akteurskonstellationen, die das Sprechen über Nord und Süd hervorbrachten und nach den politischen Projekten, die sich damit verbanden. Sichtbar werden dadurch alternative Vorstellungen globaler Ordnungen, die für gut 20 Jahre intensiv auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene diskutiert wurden, die eigene Institutionen und Konzepte einer "gerechteren Welt" hervorbrachten und die in unterschiedlicher Weise bis in die Gegenwart wirken.
Beiträge von ReCentGlobe-Mitgliedern:
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Zur Historisierung globaler Beziehungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Eine Einleitung
Jürgen Dinkel, Steffen Fiebrig und Frank Reichherzer (S. 1 - 20) -
UAC between developmentalists and antirevolutionaries: a multinational enterprise makes sense of post-independence Africa
Dmitri van den Bersselaar (S. 209 - 240) -
Globale Partizipation und universalistisches Wissen: Der Umgang mit der Dekolonialisierung in den sozialwissenschaftlichen Foren der UNESCO
Katja Naumann (S. 323 - 356)
Die Publikation wurde u.a. mit Mitteln des Forum for the Study of the Global Condition gefördert.